Eckhard Grauer
Die Biografie von Eckhard Grauer ist, Nomen est Omen, nicht frei von Ecken und harten Kanten. Nach seiner überzeugten Verweigerung des Dienstes an der Waffe 1978 entschied er sich drei Jahre später aus verschiedenen Gründen, direkt bei der Kriminalpolizei einzusteigen, erst beim Landeskriminalamt in Stuttgart, dann in Reutlingen.
Nach sechs Jahren verließ er die Beamtenwelt und sammelte Lebens- und Berufserfahrung auf Baustellen, als Wirt, ließ sich als Werbetexter, Autor und Journalist von verschiedenen Redaktionen verpflichten.
1993 dann schritt Grauer in die endgültige Selbständigkeit. Als freier Journalist, Redakteur, Autor und Texter arbeitete er weiterhin für verschiedene Verlage, der namhafteste ist sicher Burda, und Agenturen, wo er verschiedene bundesweit und regional erscheinende Zeitschriften, Magazine, Prospekte und Bücher verantwortete. Bis heute ist er als freier Autor gefragt.
Kunstfigur Leibssle
Seit 1999 lebt Grauers schwäbische Bühnenfigur "Leibssle"; zufällig entstanden durch die Hartnäckigkeit seiner damaligen Bürogemeinschaft. Über die Mitwirkung in einem schwäbischen Theaterensemble führte der Weg zu dem heute überregional beliebten schwäbischen Binnenphilosophen, zunächst ausschließlich als Solist, von 2001 bis 2010 und seit 2017 fragmentarisch wieder auch als "Hämmerle & Leibssle" mit Kollege und Freund Bernd Kohlhepp, als kongeniales Duo in Funk, Fernsehen und auf Baden-Württembergs Bühnen.
Sein für 2020 erarbeitetes Programm "Freilich! Im Gegenteil sogar" versank, da trug er das Joch vieler Künstler, im Sumpf der Pandemiemaßnahmen. So kreierte Leibssle mit Kollegin "Käthe Kächele" das Online-Koch- und Comedyformat „Käthe kocht, Leibssle schmeckt ab" für Stubenkult. Sie erreichten via Livestream Liebhaber der schwäbischen Küche in ganz Deutschland.
Irgendwann merkte Grauer doch, dass er seinem Leibssle ja altersmäßig ziemlich auf die Pelle rückte. Und im Geiste. Drum trägt er auch diesem Umstand Rechnung und brach Anfang 2023 mit seinem letzten großen Tabu: dem in vielen verdienstvollen Jahren treu ergebenen Cordhut. Es wird und bleibt halt "Alles schäps".
Grauers Rock
Seit 2010 gibt es in Grauers Welt, abseits des Kabaretts, unter großem seelischen Einfluss des leider sechs Jahre zuvor viel zu früh verstorbenen Wolle Kriwanek, auch die schwäbische Rockband „Grauers Rock". Eine mitreißende Kapelle; hemdsärmelig, leidenschaftlich, rotzig, manchmal fast literarisch. Mit viel Liebe zum Regionalen, Populären und Alltäglichen, die Grauer, wie alle Arbeiten, aus eigener Feder auch in seinen Liedtexten und Melodien zu Gehör bringt.